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Jever Bierprobe: Welches Urteil fällt die Prüfungskommission?

Jever, 26. September 2023. Der friesisch-herbe Vorrat des letzten Braujahres ist auf eine gefährlich geringe Menge geschrumpft. Ob der neue Jever Jahrgang jedoch ausgeliefert werden darf, steht noch gar nicht fest. Darüber entscheidet traditionell eine gestrenge Prüfungskommission. Sie sichtet, beschnuppert und verkostet zunächst das erste frisch gebraute Jever Pilsener in geheimer Sitzung ausgiebig, um ihr gefürchtetes Urteil zu fällen. Eines, das Jever Fans ehrfurchtsvoll erwarten, weit über Friesland hinaus.

Die Vorzeichen sind nicht unbedingt die besten: Hopfen und Gerste spüren den Klimawandel, der in dieser Saison zunächst zu kühles, dann zu trockenes und schließlich zu nasses Wetter brachte. Unterdurchschnittlich seien die Erträge, klagen die Landwirte und Mälzer. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem das Friesische Brauhaus zu Jever sein stolzes 175-jähriges Jubiläum begeht. Und indem mit Mirko Albrecht nun ein neuer Betriebsleiter die Bürde trägt, trotz bescheidener Rohstoffmenge und -beschaffenheit weiterhin höchste Jever Qualität sicherzustellen – mit fundiertem Fachwissen, langjähriger Erfahrung und viel Fingerspitzengefühl, vor allem gemeinsam mit einem bewährten Team.

Was Stadt und Brauhaus droht

„Eine enorme Verantwortung ist das,“ weiß Mirko Albrecht. „Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Prüfungskommission die Daumen senkt und Ebbe im Jeverland herrscht. Sudkessel würden erkalten, Zapfhähne versiegen, Regale in Getränkemärkten verwaisen, Veranstaltungen trockenfallen, Stadtbesucher ausbleiben und Skandalberichte die Nachricht verbreiten. Unser Jever wäre von Flensburg bis Füssen in aller Munde, sowohl die Stadt als auch ihr Pilsener. Aber anders, als wir Friesländer uns das wünschen.“

Das Damoklesschwert hängt tief über dem Friesischen Brauhaus zu Jever. Ob es allerdings fällt, ist noch nicht ausgemacht. Heben die Mitglieder der gestrengen Prüfungskommission hingegen die Daumen, dreht sich das Blatt: Der Jever Jahrgang 2023/24 dürfte fass- und flaschenweise vom Brauereihof rollen, so dass friesisch-herber Nachschub gesichert wäre.

Tag der Wahrheit

Umso gespannter blickt die Welt auf die 13 Persönlichkeiten, die am Montagabend (25.09.) im Graf-Anton-Günther-Saal des jeverschen Rathauses zusammenkamen, um ihr alles entscheidendes Urteil zu fällen. Verkündet und urkundlich dokumentiert wird dieses am Abend 6. Oktober bei einem Empfang im brauereieigenen Schalander.

Ob der Jever Pilsener Nachschub für die geladenen Gäste und darüber hinaus gesichert ist, obliegt der Entscheidung dieser ehrwürdigen Personen des politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens:

Kerstin Achterberg, Lenkungsausschuss FairTrade
Matthias Bollmeyer, Rat der Stadt Jever
Daniela Burr, GPS-Werkstatt
Christina Haartje-Graalfs, Rat der Stadt Jever
Andreas Hofinga, Friesisches Brauhaus zu Jever
Malte Hülsbeck, Stadthotel Jever
Franz-Josef Ibel, Friesisches Brauhaus zu Jever
Stefan König, MTV Jever von 1862 e.V. (Vorsitzender der Prüfungskommission)
Margret Rudolph, LOK-Kulturzentrum Jever e.V.
Ingrid Schmidt, Seniorenbeirat der Stadt Jever
Herbert Schüdzig, Rat der Stadt Jever
Hendrik Theemann, Rat der Stadt Jever
Almuth Thomßen, Rat der Stadt Jever